Pfarrfeste: So feiern Sie nachhaltig und fair

Pfarrfeste sind Begegnung und Gemeinschaft, sie laden ein und sie sind auch "Visitenkarte" der Kirche. Damit das Pfarrfest schöpfungsfreundlich und fair wird, lesen Sie hier Tipps und Kniffe, wie die Feier auch für Schöpfung und Umwelt gelingt.

Ihre Gemeinde hat bereits selbst gute Ideen? Inspirieren Sie andere! Wir suchen im Rahmen der diözesanen Kampagne "Schöpfung bewahren" zur ökofairen Beschaffung Ihren besten Praxis-Tipp für ein nachhaltiges Pfarrfest. Senden Sie Ihren Tipp bitte per Mail an shank@bo.drs.de

Alle dabei?

Das schöpfungsfreundliche Pfarrfest und die Aspekte von Nachhaltigkeit sind idealerweise vorher Thema in der Vorbereitungsgruppe. So wissen alle Bescheid und tragen die Idee mit. Sprechen Sie auch mit anderen über das Ziel, ein schöpfungsfreundliches Fest zu feiern. Und nutzen Sie den Pluspunkt für die Öffentlichkeitsarbeit: Ein Hinweis in der Ankündigung im Pfarrbrief, in der Zeitung oder auf der Webseite macht das Engagement bekannt. Unterschätzen Sie nicht, dass Kirchengemeinden auch Vorbild sind.

Müll vermeiden

Nachhaltig ist, was genutzt und nicht weggeworfen wird. Tipps für leere Mülltonnen:

  • Geschirr: Nehmen Sie Porzellan statt Plastik und informieren Sie sich, was vielleicht samt Spülmobil ausgeliehen werden kann. Warum nicht in der Einladung zu kleineren Feiern darum bitten, einen eigenen Becher mitzubringen?
  • Dekoration: Auf Tischdecken verzichten oder solche aus Stoff verwenden. Frische Blumen oder Zweige in leere Schraubgläser stellen und gerne mit Naturmaterialien dekorieren.
  • Verpackung: Kaufen Sie so ein, dass möglichst wenig Verpackung anfällt. Gibt es Zutaten auch lose oder in größeren Gebinden? Bieten Sie Zucker, Milch, Ketchup und Senf lieber nicht in kleinen Portionspäckchen an.
  • Abfalleimer: Erleichtern Sie es, den Müll richtig zu trennen - genügend Mülleimer, auffällig beschriftet und regelmäßig geleert laden zum Mitmachen ein. 

Das kommt gut an:

  • Hin & weg: Parkplätze für Fahrräder und ein Hinweis auf den Busfahrplan erleichtern die klimafreundliche Anreise.
  • Strom: Sonnenschutz statt Klimaanlage und sparsame Elektrogeräte helfen dabei, den Energieverbrauch gering zu halten.
  • Putz- und Reinigungsmittel ebenfalls sparsam dosieren und auf scharfe Chemie verzichten.
  • Danke sagen: Mit Kleinigkeiten aus dem Weltladen - oder einem schöpfungsfreundlichen Helferfest danach.

Essen und Getränke:

  • Aus der Region: Regional einkaufen stärkt den Zusammenhalt und beschert kurze Lieferwege.
  • Passend zur Saison: Wählen Sie das Essensangebot nach der Jahreszeit. Gemüse und Obst der Saison belohnen Sie mit mehr Geschmack und einer besseren Umweltbilanz.
  • Bio & fair: Entscheiden Sie sich möglichst für biologische Lebensmittel und zum Beispiel Kaffee oder Tee aus fairem Handel. Das schafft Gerechtigkeit für Menschen und Umwelt - auch in Ländern des Südens.
  • Fleischlos glücklich: Entdecken Sie die Vielfalt vegetarischer Speisen. Gemüsekuchen, Falaffel und Co kommen auch bei jungen Menschen gut an. 
  • Wasser ist gesund: Bieten Sie Leitungswasser in Karaffen kostenlos an und sorgen Sie dafür, dass das günstigste Getränk auf der Karte alkoholfrei ist.
  • Speisekarten bitte nicht laminieren. Wie wäre es mit gut sichtbaren Kreidetafeln?
  • Kinderteller und halbe Portionen helfen, die Verschwendung von Essen in Grenzen zu halten und schließen auch kleine Geldbeutel nicht aus.

Wenn doch etwas übrig bleibt:

  • Zum Mitnehmen bitte mit Box: Laden Sie dazu ein, eigene Behälter mitzubringen für den Kuchen zu Hause. Verzichten Sie auf Folien aus Aluminium und Plastik. Je nach Angebot wären auch Vespertüten oder saubere Schraubgläser eine Idee.
  • Übriges weitergeben: Nehmen Sie vorher schon Kontakt zu einer gemeinnützigen Einrichtung auf, an die Sie Übriges spenden können. Auch Foodsharing-Gruppen sind inzwischen weit verbreitet. Natürlich gilt: Lebensmittelhygiene beachten!

Ein Wort zum Preis:
Es ist übrigens ein Irrtum, dass ökologisch und fair immer viel teurer wird: Auf die Tasse Kaffee umgerechnet, spielt der Fairtrade-Preis kaum eine Rolle (zum Tassenkalkulator). Auch beim Essen gilt: Kartoffelwedges, Gemüsekuchen, Falaffel oder Bruschetta mit Tomate kommen ohne Fleisch aus und sind günstig zuzubereiten.

Zum Weiterlesen

Das Interview "Gemeindefest - aber nachhaltig" von Eva Wiedemann für www.drs.de

Für noch mehr Informationen rund um nachhaltige Events und Feste finden Sie hier Links und Empfehlungen:

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