Fair und ökologisch Einkaufen

Gemeinden und kirchliche Einrichtungen tun bereits jetzt einiges, um im Einklang mit Natur, Umwelt und Menschen zu wirtschaften: Sie kaufen Kaffee aus Fairem Handel, nutzen Recyclingpapier fürs Büro oder reparieren lieber etwas, anstatt es gleich neu zu kaufen. An vielen Stellen sind wir aber noch nicht konsequent genug wenn es um nachhaltige, schöpfungsfreundliche Beschaffung geht. Es fehlt an praktischen Informationen, aber auch an guten Beispielen und motivierendem Austausch. Die Kampagne zur ökofairen Beschaffung der Diözese Rottenburg-Stuttgart will hier einen Beitrag leisten.

Und Kirche kann viel Gutes bewirken, wenn sie sozial und ökologisch einkauft. In der Summe macht ihre Marktmacht als Großverbraucher durchaus einen Unterschied: Nach Schätzungen liegt die kirchliche Kaufkraft für Produkte und Dienstleistungen in einem hohen zweistelligen Milliardenbereich. Mit diesem Geld lässt sich auch etwas für Umwelt und Menschenrechte bewegen.

Die Grundlagen sind längst gelegt: In seinem Apostolischen Schreiben „Laudato si‘“ umreißt Papst Franziskus 2015 die Eckpunkte einer „ganzheitlichen Ökologie“. So eng wie nie zuvor in einem lehramtlichen Schreiben der Kirche verknüpft er dabei die ökologische Frage mit der sozialen Frage. Kirchengemeinden sollten mit gutem Beispiel für die Gesellschaft vorangehen, in der Papst Franziskus‘ Enzyklika weit über die Kirchengrenzen hinaus höchste Anerkennung genießt. Knifflig wird es dann meist im Detail: Ist der Drucker im Pfarrbüro überhaupt für Recyclingpapier geeignet? Schmeckt denn der fair gehandelte Kaffee den Gästen beim Seniorennachmittag? Und welche Siegel und Merkmale sind wirklich verlässlich? Die Kampagne zur ökofairen Beschaffung will solche Hemmnisse identifizieren, Unterstützung bieten und erarbeiten, was Kirchengemeinden und Einrichtungen in ihrem Einkaufs-Alltag unterstützt.

Ausgezeichnet engagiert: Faire Gemeinde und Faire Einrichtung

Eine Vielzahl von evangelischen und katholischen Kirchengemeinden setzen sich für den Fairen Handel und Nachhaltigkeit ein. Die ökumenische Initiative Faire Gemeinde hilft dabei, dieses Engagement sichtbar zu machen, zu inspirieren und anzuerkennen. Kirchengemeinden machen sich auf den Weg, durch Erfüllen festgelegter Kriterien die Auszeichnung als "Faire Gemeinde" zu erhalten - in dem sie sich Ziele setzen rund um Fairen Handel, klimafreundliche Verpflegung, nachhaltige Beschaffung oder die Reduzierung von Müll. Denn: Wenn Kirchengemeinden fair und nachhaltig handeln, tragen sie dazu bei, dass Menschen weltweit in Würde leben können und Gottes Schöpfung bewahrt wird, auch für zukünftige Generationen.

Seit Anfang 2025 können sich auch katholische Einrichtungen und Caritas um die Auszeichnung "Faire Einrichtung" bewerben. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart schließt sich der Initiative von Brot für die Welt, Diakonie Württemberg und weiteren Partnern an. Die Initiative "Faire Einrichtung" fördert faire Beschaffung und Schöpfungsbewahrung in Einrichtungen, Diensten und Tagungshäusern der evangelischen und katholischen Kirche, der Diakonie und Caritas in Württemberg. Faire und nachhaltige Bewirtung sowie nachhaltiges Handeln bei Mobilität, Druckerzeugnissen, IT und Elektronik, Textilien, Give Aways, Müllvermeidung und Energiemanagement gehören zu den Kriterien.

Der FB Umwelt kooperiert bei beiden Formaten mit der Hauptabteilung Weltkirche. Zur gemeinsamen Projektseite der ökumenischen Initiative mit ausführlichen Infos zur Fairen Gemeinde: www.gemeinden-handeln-fair.deund zur Fairen Einrichtung: www.wir-handeln-fair.de

Themenpool zur ökofairen Beschaffung

Die Themen werden laufend ergänzt.

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Blumenschmuck

Informationen zum fairen und nachhaltigen Blumenschmuck in liturgischen Räumen senden wir auf Wunsch gerne zu. Sprechen Sie uns an, das Thema wird auch als Vortrag angeboten.

Weiterführende Links und Downloads

Materialien und Lese-Empfehlungen zum Thema Beschaffung und Nachhaltigkeit: