Theologische Schlaglichter - Gottesfrage

REFLEXION UND DISKUSSION
THEOLOGIE IM ZEICHEN VON (POST)CORONA - Online-Beiträge

Die Cornavirus-Pandemie irritiert, verunsichert, wirft Fragen auf, fordert heraus. Die Alltags-routinen sind unterbrochen, Neues tut sich auf. Was bedeutet dies für unser Menschsein, für unseren Glauben, für Kirche und Christentum, für die Frage nach Gott und für Fragen der Ethik? Im Folgenden finden Sie gesammelte Online-Beiträge zum Themenbereich:
 

THEOLOGISCHE  SCHLAGLICHTER / GOTTESFRAGE

Andreas Holzem„Gott in der Krise“: Pandemie und Glaube zwischen Historie und Heute (feinschwarz.net 14. Juni 2021)
Täuscht man sich bei dem Eindruck, dass die großen Kirchen auf die Bedrohung durch das Corona-Virus vorwiegend organisatorisch, kaum aber theologisch reagiert haben? Dabei wäre Gottesrede dringlicher denn je: Ist der ‚liebe Gott‘, der nicht hilft und rettet, ein liebender, aber schwacher Gott? Oder haben gar die Konservativen und Evangelikalen ein Argument, wenn sie auf eine moralisch aus den Fugen geratene Gesellschaft verweisen, der ein mächtiger Gott pandemisch den Spiegel vorhalte? Kommt mit einer Pandemie auch Gott selbst in die Krise? Andreas Holzem skizziert historische Schlaglichter, die in einem Tübinger Podcast (ARD-Audiothek) zu hören sind.   Weiterlesen / zum Podcast

Michael Schüssler, Gott, die leise, sanfte Macht (29.11.2020)
Gott als Weltenlenker und der, der den Verlauf der Geschichte auf ein gutes Ende hin biegt – die Coronakrise hat das Denken vieler Christen erschüttert. Was noch bleibt von Gott, wenn die alten Bilder wegfallen, darum geht es im Kapellengespräch mit dem Tübinger Theologieprofessor Michael Schüßler. Er sieht in Gott keinen Souverän, der von außen eingreift, sondern eine leise und sanfte Macht.  ZumPodcast

Michael Schüssler, Was heißt in Corona:Erfahrungsbezug von Theologie? (16.11.2020)
Theologie und Kirche tun sich weiter schwer mit der Pandemie. Was heute stimmt, kann morgen schon belanglos oder falsch sein. Die aktuellen Erfahrungen überfordern, setzen aber auch Kreativität frei, meint Michael Schüßler, Professor für Praktische Theologie in Tübingen.  Weiterlesen  

Johannes Fischer, Covid-19 und Gott. Die Seuche stellt erneut die Frage: Wie allmächtig und gut ist Gott? (Sept. 2020)
Etwas moralisch Anstößiges hat für heutige Menschen die Vorstellung eines strafenden Gottes - oder dass gerade die Corona-Seuche eine göttliche Strafe sein könnte. Denn an einen solchen Gott möchte niemand glauben. Aber hat das Leid dann gar nichts mit Gott zu tun? Ein geistliches Lied des Barockdichters Paul Gerhardt nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges birgt eine Theologie, von der wir in dieser Frage auch heute noch viel lernen können, meint Johannes Fischer, Professor em. für Theologische Ethik in Zürich.  Weiterlesen

Joachim Reger, Gott und das Virus (SZ 10/2020)
„Wer ist Gott, und zu was ist er zu gebrauchen, gerade angesichts der Pandemie?“ Joachim Reger sucht vor dem Hintergrund der Theodizee-Frage nach Zugängen zum Jenseitigen. Zeiten der Krise seien auch Gelegenheiten, wieder zu lernen, Gott in allem zu suchen und zu finden, schreibt er. Damit ist nicht das Prinzip „Not lehrt beten“ gemeint. Grenzsituationen können aber den Blick weiten, die „Dynamik der Liebe“ in allem neu zu entdecken. Joachim Reger lehrt Fundamentaltheologie an der Universität Koblenz/Landau und ist im Schuldienst tätig. Zudem ist er Islambeauftragter im Bistum Speyer.  Weiterlesen

Thomas Hieke, Mit Theologie gegen Verschwörungstheorien in der Corona-Krise (17.07.2020)
Die Theologie ist in dieser Zeit der Pandemie von Fragen gefordert: Ist Gott dafür verantwortlich? Warum müssen so viele Menschen an COVID-19 sterben? Bringt es mir etwas in der Krise, wenn ich an Gott glaube? Zunächst ist es humaner, den Ursprung des Virus bei Gott zu suchen, als in einer Verschwörungsideologie, sagt der Mainzer Alttestamentler Thomas Hieke. Und auch sonst hat Gott in dieser Krise einiges zu sagen, schreibt er.  Weiterlesen

Thomas Hieke, Theologie und Corona-Krise. Hat die Theologie Antworten auf die Corona-Pandemie? Ein Interview (17.07.2020)
Vielfach wird gesagt, die Kirchen und die Theologie hätten keine Antworten auf die Corona-Krise, ja, hätten sich nicht einmal geäußert. Ist die Theologie nicht systemrelevant?  Weiterlesen

Katharina Klöcker, Theologische Antworten auf die Solidaritätsfrage in der Pandemie: Gott in der Krise finden (HK 05/2020)
Solidarität aus Furcht vor Ansteckung reicht nicht aus. Wenn die Angst vor dem Corona-Virus in weniger gefährdeten Gesellschaftsgruppen abnimmt, droht ein Ausverkauf des solidarischen Handelns. Doch gerade in der Katastrophe können Vorstellungen von einer gerechten Welt bahn-brechend sein.  Weiterlesen

Verena Breitbach, "Theologie, Ethik und Pflege – Antworten auf die Corona-Krise" (27.04.2020)
Die Republik wird durch die Corona-Krise vor große Herausforderungen gestellt. Vor allem in den Klinken, den Pflegeheimen und der ambulanten Versorgung sind die Auswirkungen erkennbar. Der öffentliche Diskurs wird durch die Medizin bestimmt, vor allem die virologische Fachkompetenz. Diese Perspektive ist wichtig, gerade in der aktuellen Krise essentiell. Aber es kann wenig Zweifel dahingehend geben, dass mit der Corona-Krise theologische, ethische sowie pflegefachliche Fragen verbunden sind, die weit über die aktuelle Situation hinausgehen. Aus diesen drei Perspektiven nimmt Verena Breitenbach von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendareine Reflexion im Hinblick auf die Corona-Krise vor.  Weiterlesen

Dorothea Sattler, Um jedes menschliche Leben ringen! (06. 04. 2020)
Könnte es gar sein, dass die Corona-Krise als eine Strafe Gottes für ein weit verbreitetes böses Verhalten von Menschen zu verstehen ist? Und ist es angesichts des aktuellen Leidens so vieler Geschöpfe überhaupt berechtigt, auf die Existenz Gottes zu vertrauen? Die katholische Theologin Prof. Dorothea Sattler denkt in ihrem Beitrag intensiv über den Begriff des Lebens nach.  Weiterlesen

Regina Polak, Corona und die Frage nach Gott (25.03.2020)
In ihrem Beitrag verfolgt die Pastoraltheologin Regina Polak, wie sich die Gottesfrage im Laufe der Geschichte und unter dem Eindruck von katastrophischen und Pandemie-Erfahrungen immer wieder verändert hat. Vor diesem Hintergrund stelle sich heute die Frage nach dem Trostpotenzial der Theologie und nach zeitgemäßen „kreativen Seelsorgemodellen“: „Wir dürfen die bitteren Realitäten nicht ausblenden, beschweigen oder gar beschönigen. Wir müssen unsere heiligen und heilenden Sätze mit Praxis verbinden und die Übel bekämpfen. Nur so hat die Pastoral, die jetzt erblühen kann, Zukunft“, so Polak.  Weiterlesen

Jürgen Moltmann, Hoffnung zu Zeiten der Corona-Pandemie 2020. Ein hoffnungstheologischer Impuls (23.03.2020)
Niemand übersieht sie, die Corona-Katastrophe, niemand weiß, wie lange sie dauert, niemand weiß, wann sie jemanden trifft. Gott erspart uns nicht das „Tal des Todes‘, aber Gott ist bei uns in unseren Ängsten. Gott geht mit uns in die Dunkelheit. Alle Zukunfts-prognosen sind unsicher geworden und die Zukunftsgewissheit der modernen Welt ist gebrochen, jetzt kommt es auf die Hoffnung an. „Der ‚Gott der Hoffnung‘ gibt immer einen Anfang, wenn wir am Ende sind“, davon ist der evangelische Theologe, der mit seiner Theologie der Hoffnung wichtige Impulse gegeben hat, überzeugtWeiterlesen

Mariano Delgado, Theologie in Zeiten des Coronavirus (31.03.2020)
Die Theologie ist heute dazu berufen, sich im Polyfon der Kulturen und Religionen der Welt an der Suche nach einer neuen Spiritualität und einem neuen Humanismus zu beteiligen. Die Welt nach dem Coronavirus darf nicht wieder von der verhängnisvollen Hybris geprägt sein! Corona muss endlich zu einer Kehre führen.  Weiterlesen

Regina Polak, Die zehn Plagen:Strafe Gottes oder Chance zur Umkehr? (20. 03. 2020)
Biblische Erzählungen bieten Deutungshorizonte für die aktuelle Corona-Pandemie. Konkretisiert an den 10 Plagen der Exoduserzählung.  Weiterlesen

Günter Thomas, Gott ist zielstrebig (I-V) - Theologie im Schatten der Corona-Krise(18.03.2020)
Die Coronakrise provoziert das theologische Nachdenken…(und) zieht alle Register der Theologie. Sie zwingt zu theologischer Ehrlichkeit und zu konstruktiver Auseinander-setzung; sie hat die Kraft, vertraute theologische Formen zu zerbröseln und Worthülsen öffentlich als das zu entlarven, was sie sind: leere Hülsen längst vergangener Gefechte. Günter Thomas, Professor für Systematische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum, geht mit Fragen und Antwortversuchen ins Risiko.  Weiterlesen

Tobias Schulte, An Gott glauben - auch in Zeiten der Krise? (18.03.2020)
Das Corona-Virus hat es geschafft, die aktuellen gesellschaftlichen Debatten zu dominieren und auch die Kirchen „stillzustellen“. Schnell wurde gefragt: „Was möchte Gott uns mit dieser Krise sagen?“ Schnell wurde die passende Antwort gefunden: Was früher die Pest war, das ist heute Corona! Ein Zeichen Gottes, um Menschen wieder zum Beten und Glauben zu bringen. Doch – so fragt der Autor: „möchten, ja dürfen Sie an einen solchen Gott überhaupt glauben, der die Menschen damals mit der Pest gestraft hat und den Menschen heute Viren schickt, um sie dazu zu bewegen, sich wieder auf ihn zu konzentrieren?“ An einen solchen Gott möchte ich nicht glauben…  Weiterlesen

Wilhelm Gräb, Über den „Gott der Vernunft“ – in Zeiten der Krise: Interview (veröffentlicht am 10. 03.2020)
Christian Mohden will im Interview mit dem Theologieprofessor Wilhelm Gräb  über den Zusammenhang nachdenken, der zwischen der persönlichen Bindung der Menschen an Gott und der fragenden, reflektierenden Vernunft besteht . Und da - so meint er - haben viele gleich zu Beginn schon die Schwierigkeit angesichts der aktuellen „Coronavirus“-Epidemie.  Weiterlesen

Ralf Frisch, Gott, das Virus und wir - Warum die Corona-Epidemie auch eine theologische Herausforderung ist (03.03.2020)
Angesichts des grassierenden Coronavirus kommen dem Nürnberger Theologen und Buchautor Ralf Frisch große Fragen in den Sinn. Zum Beispiel die, wie es um unsere „theologische Wirklichkeitswahrnehmung“ bestellt ist.  Weiterlesen